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10 Monate Ruanda – meine Arbeit

Ich habe zwei Beiträge an meinem Tag veröffentlicht. Der andere ist gleich unter diesem.

Zu Beginn dieses Trimesters bin ich für etwa zwei Wochen in ein ziemliches Loch gefallen. Durch den Beginn des Trimesters war mein Stundenplan nicht mehr gültig und ich erledigte „irgendwelche“ Arbeit an der Schule spontan. Ich hatte fast keine Verpflichtungen und nach mir gefragt hat man auch nicht viel. Ich bin an dieser großen Schule untergegangen und habe mir eingeredet, dass es so doch eigentlich ganz entspannt, ganz „chillig“ war. Trotzdem war ich unzufrieden und einsam. Natürlich dachte ich darüber nach, nochmal mit meinen Kollegen einen Zeitplan auszuarbeiten, aber ich lebte irgendwie von Tag zu Tag und änderte doch nichts. Glücklicherweise kam irgendwann mein Mentor und eine andere Freiwillige von Gisenyi mal vorbei um zu schauen, wie es bei mir so läuft. Er hat mir den Schubs gegeben den ich brauchte. Wir haben zusammen mit den Lehrern gesprochen und über Probleme geredet. Ein paar Tage später hatte ich meinen neuen Stundenplan. Die kommende Woche wurde mir klar, wie sehr ich diesen eigentlich gebraucht habe. Eigentlich wollte ich es mir nicht eingestehen, doch ich brauche einfach eine feste Struktur in meinem Alltag.

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Zwischenseminar & Projekt im Projekt

Alle Weltwärts FW müssen etwa zur Halbzeit ein Zwischenseminar absolvieren, bei dem vor allem reflektiert und Vorschläge zu Verbesserungen hervorgebracht werden sollen. Ich habe das Seminar als sehr sinnvoll empfunden. Sich mit den Anderen FW und Anleitern auszutauschen und abends zusammen zu sitzen war auch wirklich schön.

Ich habe bezüglich der Reflektion ja schon ziemlich ausführlich hier geschrieben (vor dem Seminar). Komplett alles aufzuschreiben bekäme ich ohnehin nicht gebacken, deswegen belasse ich das einfach mal, wie es ist.

Eine Sache jedoch: bei uns gab es VIEL weniger Probleme in den Partnerorganisationen zu besprechen, als in den Generationen vor uns. Erstaunlich ist, dass dieser krasser Unterschied von „Alle Projekte problematisch“ auf „Alle Projekte gut“ gewechselt hat, in nur einem Jahr. Offensichtlich hat man vergangenes Jahr auf dem Seminar gute Arbeit geleistet.

 

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Von 0 auf 100

Letzte Woche berichtete ich von dem schwierigen Start, den ich hatte. Es hat sich deutlich gebessert.

Vergangenen Freitag nahm ich das erste mal am neuen allwöchentlichen Meeting teil. Dieses Meeting dient dazu, die einzelnen Module (sowas wie Unterrichtseinheiten), die unterrichtet werden sollen, zeitlich auf alle Lehrer aufzuteilen. Das hat für mich den Vorteil, dass ich immer genau informiert bin, wann was wo unterrichtet wird und mir selbst einen sehr guten Stundenplan zusammenstellen kann. Das ist natürlich weniger bequem als einen festen Stundenplan für ein Trimester zu haben, aber ich bin ja hier nicht zum schlafen.

Bis jetzt habe ich mit dem neuen System sehr positive Erfahrung gemacht. Die Verteilung der Stunden ging erstaunlich zügig und auch die Module, die wir unterrichten, gefallen mir.

Für den Anfang bin ich in folgenden Modulen eingebunden:

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Ein zäher Start

Gut, ganz so zäh wie die Regierungsbildung, in der Deutschland gerade sich befindet, ist es (noch) nicht.

Vergangenen Montag (22. Januar) war der offizielle Start ins neue Jahr an allen Schulen in Ruanda. Ich wurde bereits informiert, dass ich keine Einkehr zurück in den Alltag erwarten kann, dass sich das etwas strecken könnte. Nun, am ersten Tag war etwa ein Drittel der Lehrer und ein noch kleinerer Bruchteil der Schüler anwesend. Unbeeindruckt davon, wurden in den folgenden Tagen immer wieder planerische Meetings gehalten von denen ich nur wenig verstand. Ich suchte mir daher andere Arbeiten wie bspw. unserem Elektriker der Schule (ebenfalls mein Nachbar) zu helfen oder in meinem eigenen Haus die gesamte Installation neu zu verdrahten. Kein Unterricht, viel Arbeits-Beschaffungs-Maßnahmen meinerseits; so lässt sich die vergangene Woche etwa zusammenfassen. Etwas frustrierend war es schon, aber so ist das hier nun mal.

Warum ist das so?

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Holiday Camp (Ferienfreizeit)

War Geil! Auch wenn bis zu unserer Ankunft nicht einmal genau klar war, wo ich überhaupt schlafe.

Das Holiday Camp ist ein alljährlich stattfindendes Ferienprogramm, bei dem die Schüler von meiner Schule zur Schule der anderen Freiwilligen fahren und eine Woche Spaß haben. Kein Unterricht, kein lernen, sind ja Ferien. Unterstützt wird es finanziell von meiner Entsendeorganisation Friends of Ruanda. Natürlich kann nicht jeder teilnehmen, weshalb wir die Schülerzahl leider auf 46 begrenzen müssen.

Dieses Jahr standen u.a. Sport, eine Nachtwanderung, wandern zum Strand, Weihnachtskekse backen, Fahrradfahren lernen, Film gucken und die heißen Quellen bei Rubavu und Theater auf dem Programm. Alles davon war ein Erfolg und ich bin sehr zufrieden, ebenso wie die Schüler. Das Essen war super, die Stimmung durchgehend ausgelassen und es gab keinen Streit. Zumindest keinen, der mir aufgefallen ist. Ein Grund dafür, warum es so locker war, ist mit Sicherheit, dass es zwar einen Zeitplan gab, den wir aber getrost unseren Bedürfnissen angepasst haben. Anstatt irgendwelchen Uhrzeiten nachzuhechten sind wir auf die Schüler eingegangen. Zugegeben, Frühstück um 11h statt 7h30 war dann doch etwas zu spät, aber es war in Ordnung.

Ich möchte gar nicht so sehr auf den Einzelheiten rumreiten. Insgesamt: das Holiday Camp war ein voller Erfolg. Viele Schüler haben gemeint, sie wären gerne noch länger geblieben und dem schließe ich mich an. Hat auf jeden Fall Wiederholungsbedarf!

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Wir sind „angekommen“! Und die Zeit rennt davon

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass der letzte Blogeintrag schon wieder 10 Tage her ist. Mittlerweile vergeht die Zeit hier wie im Flug, leider muss ich sagen. Grund dafür ist wohl, dass meine Mitfreiwillige Lisa und ich nun nicht nur körperlich, sondern auch geistig hier angekommen sind. Das Alltägliche Leben ist keine Herausforderung mehr. Wir wissen wo wir unser Essen kriegen, was es kostet, Moto (Motorrad Taxi) fahren ist kein Problem, genauso wenig wie das Busfahren. Wir haben unseren Stundenplan fertig gestellt, dh. haben einen festen Arbeitsalltag, kennen die Lehrer und wissen an wen wir uns bei welchem Problem wenden können.

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Erster richtiger Schultag und Busfahrt nach Muhanga

Der Erste Tag an der Schule!

Nach etwa 15 Minuten Fußweg zur Schule wurden wir wie immer sehr herzlich von den Lehrern empfangen. Hauptprogrammpunkt für den Tag war eine Leistungsüberprüfung in einigen Klassen, um zu sehen, wie viel die Schüler über die Ferien im Kopf behalten haben. Die Klassen waren noch ziemlich dünn bestückt. In dem Raum wo ich war, hätten eigentlich 63 Kinder sitzen sollen, stattdessen waren es 8, dazu später mehr. Der Test (im Fach Elektronik, ich fande ihn ziemlich Anspruchsvoll) wurde dennoch geschrieben und anschließend gingen wir durch mehrere weitere Klassen, wo wir korrigierte Klassenarbeiten von vor den Ferien austeilten. Außerdem wurde mir das Elektrolabor und die beiden Computerräume für die Sekundarstufe gezeigt. Das Elektrolabor ist sehr praxisorientiert und nicht so Baukastenmäßig wie man es hier häufig sieht. Einer der beiden Computerräume ist in einem guten Zustand, der andere wird gerade etwas überholt, da nicht alle Rechner funktionieren. Ich wurde etwa drei mal gefragt, ob ich denn Computer reparieren könne und bejahte. Scheint wohl hier häufiger zu Problemen zu kommen. Ich habe jedenfalls kein Problem mit solchen Reparaturen, ist ja schließlich nicht die Erste.

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Observation week – die Beobachtungswoche

Nach einem wenig Ereignisreichen Wochenende, sollten wir Montag Morgen das erste mal zur Schule kommen. Wir wussten bereits, dass diese Woche noch als „observation week“ (beobachtungs/zuschau-Woche) gilt, das heißt wir schauen erst mal nur zu in der Schule und haben mehr Zeit Zuhause, um uns einzuleben. Wir kamen also um 9 Uhr an, uns wurden ein paar weitere Personen vorgestellt, u.a. Faustin (unser zukünftiger Kinyarwanda Lehrer und Ansprechpartner) und warteten dann auf den Beginn des ersten Meetings der Lehrer nach den Ferien. Dieses dauerte schließlich ganze 3 Stunden und wurde ausschließlich auf Kinyarwanda gehalten. Ist aber auch verständlich, da eigentlich nichts besprochen wurde was uns betrifft und keiner der Lehrer Muttersprachler in Englisch ist. Faustin hat uns aber zwischendurch übersetzt um was es ging.

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