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Observation week – die Beobachtungswoche

Nach einem wenig Ereignisreichen Wochenende, sollten wir Montag Morgen das erste mal zur Schule kommen. Wir wussten bereits, dass diese Woche noch als „observation week“ (beobachtungs/zuschau-Woche) gilt, das heißt wir schauen erst mal nur zu in der Schule und haben mehr Zeit Zuhause, um uns einzuleben. Wir kamen also um 9 Uhr an, uns wurden ein paar weitere Personen vorgestellt, u.a. Faustin (unser zukünftiger Kinyarwanda Lehrer und Ansprechpartner) und warteten dann auf den Beginn des ersten Meetings der Lehrer nach den Ferien. Dieses dauerte schließlich ganze 3 Stunden und wurde ausschließlich auf Kinyarwanda gehalten. Ist aber auch verständlich, da eigentlich nichts besprochen wurde was uns betrifft und keiner der Lehrer Muttersprachler in Englisch ist. Faustin hat uns aber zwischendurch übersetzt um was es ging.

Jedenfalls sind wir danach etwas rund geführt worden. Uns wurden die Klassenräume, das Sekretariat, Schulleitungsgebäude und das Lehrerzimmer gezeigt. Ich kannte die Schule ja bereits von Fotos, aber das sie so groß ist, hätte ich nicht gedacht. Gut, über 1000 Schüler wollen irgendwo unterrichtet werden, hätte ich mir denken können.

Anschließend gingen wir mit Faustin nach Hause (gegen 2 Uhr). Ich schrieb Theo (siehe letzter Beitrag) in WhatsApp, wo wir uns denn treffen würden zum Volleyballspielen, er erhielt aber keine Nachrichten. Ich machte mich also spontan auf den Weg zu seinem Haus (man ist hier generell viel spontaner, Besuch kommt gerne unangemeldet), da ich glaubte mich daran erinnern zu können. Lisa blieb daheim, da sie ziemlich müde war; sie hat deutlich mehr Probleme mit dem Klima als ich, der es hier sehr angenehm findet (28°C). Leider waren wir am Tag an dem wir die Katze bei ihm abholten nachts (das heißt bereits nach 6 Uhr) bei ihm und ich konnte mich kaum erinnern, wie das Haus von vorne aussieht. Trotzdem habe ich mal mein Glück versucht und bei dem Haus geklopft, das am ehesten nach seinem aussah. Natürlich war es nicht seins. Es folgte ein fragender Blick, was ich denn als unbekannter Muzungu (Europäer/Weißer) an seine Tür klopfte. Ich versuchte ihm verlegen die Situation auf Englisch zu erklären und wir hatten beide was zu lachen. Leider kannten weder er, noch die in der Nähe stehenden Frauen Theo oder seine Schwester.

Heute ist Feiertag und die Schule war zu. Dennoch trafen wir uns erneut mit Faustin um uns noch einige weitere Orte zu zeigen, wo wir gut einkaufen können. Das ist hier nicht ganz so einfach wie bei uns, da eigentlich alles durch kleine Einzelhändler verkauft wird. Am zentralen Markt gibt es große Gebäude, in denen ganz viele kleine gleichgroße Geschäfte sind (idr. 15m²). Oft sind diese Läden nicht nach Bereichen getrennt, sondern eher zufällig angeordnet. Auch unterscheiden sie sich in der Qualität ihrer Waren. Das betrifft nicht nur Frische Lebensmittel, sondern auch Elektrogeräte, wie ich heute erfahren durfte. Da ich in meinem Zimmer nur eine Steckdose habe, wollte ich mir einen Mehrfachstecker zulegen. Faustin zeigte mir einen Laden, wo es wohl gute Geräte geben soll. Er schlug mir sogar einen bestimmten Mehrfachstecker vor, da er wohl der beste ist. Selbst hier wurde der Preis verhandelt! 5000Rwf habe ich bezahlt. Naja, Daheim angekommen, fünfmal ein und ausgesteckt, schon sind die Kontakte ausgelutscht und der Stecker wackelt. Pech gehabt, umtauschen ist wohl nicht.

Morgen werde ich dann wohl das erste mal mit im Unterricht sein und zuschauen. Nachmittags machen wir eine kleine Tour nach Gitarama/Muhanga, unter Anderem, um endlich unsere SIM Karten für MTN MobileMoney freizuschalten. Damit bezahlt man üblicherweise sogar Strom und Wasser, ganz einfach vom Handy aus. Unser Problem ist, dass sich unsere deutsche Adresse wie sie im Pass steht, nicht mit dem ruandischen System kombinieren lässt. Da die Verkäufer vor Ort nicht so ganz damit umzugehen wissen, versuchen wir unser Glück beim nächsten MTN Service Center in Muhanga, hoffentlich wird das was. Donnerstag machen wir uns auf zum Einführungsseminar nach Gisenyi/Rubavu zu den anderen Freiwilligen, welches bis Sonntag andauert. Zwischendurch finden wir bestimmt auch Zeit zum Baden im Kivusee, schließlich gehört die Stadt zu den Urlaubsregionen des Landes.

Dem aufmerksamen Leser mag nun vielleicht aufgefallen sein, dass unsere „observation week“ hauptsächlich ein Tag ist: Morgen.

 

PS: Entschuldigt, dass ich so wenig Fotos hochlade. Das liegt daran, dass ich nicht gerne welche mache, wo Leute drauf zu sehen sind, besonders wenn ich sie hier hochlade. Von Muhanga und Rubavu kommen bestimmt mehr Bilder!

2 Gedanken zu „Observation week – die Beobachtungswoche

  1. Hallo Martin, ich finde alles was du bis jetzt geschrieben hast, super interessant und werde sicher regelmäßig, deine Berichte lesen, denn es ist fast so als wäre man dabei ………..? Wir sind immer dabei . Lg Sonja

    1. Hallo Sonja,
      schön, dass euch der Blog gefällt

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